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Interview mit Torwart Daniel Mendelin

Interview mit Torwart Daniel Mendelin

„Der Hotzenwald, sowie die WHITE-STAGS sind mir ans Herz gewachsen...“

Derjenige, der bei vielen Fußballvereinen die Nummer eins trägt, trägt bei den WHITE-STAGS die Nummer 40! Die Rede ist hier vom 33-jährigen Daniel Mendelin, der seit einigen Jahren Stammtorhüter des EHC Herrischried ist. Der Schweizer ist wohnhaft in Blauen, welches in der Nähe von Laufen liegt. Oft werden die Torhüter im Eishockey auch Goalie oder Keeper genannt, was englisch ist und so viel wie Wächter oder Hüter bedeutet.

Die PUCK Redaktion hat sich mit einem unserer Publikumslieblinge getroffen und mit Ihm ein spannendes Interview geführt. Mende, so wie Daniel von seinen Teamkameraden genannt wird, erzählte von seiner Liebe zum Verein, über seine sportliche Karriere aber auch über ein Goalie Klischee, wie viele über Eishockeytorhüter denken.

Daniel wie kam es, dass du Eishockey - Torhüter wurden?

In meiner Jugend habe ich Fußball in einem Verein gespielt. Schon damals war die Leidenschaft zum Tor vorhanden und ich spielte schlussfolgernd ebenfalls im Tor. Der Sport – Eishockey – faszinierte mich damals aber auch schon extrem, so dass ich mich mit 17 Jahren zu einem Wechsel vom Fußball zum Eishockey entschied. Zu dieser Zeit hatte ich großes Glück und so fing ich direkt als Ersatzkeeper der 2. Liga Mannschaft des EHC Laufen an und konnte Spielpraxis in dessen 2. Mannschaft sammeln, die wie Herrischried heute, zu der Zeit ebenfalls in der 3. Liga spielten.

Im Jahr 2012 sind Sie vom EHC Rheinfelden hierher zum EHC Herrischried gewechselt.

Wie kam es dazu?

Das kam durch zwei ehemalige Teamkameraden - Ramon Buser und Rolf Rieder. Die hatten mich damals angefragt ob ich Interesse hätte zu den WHITE-STAGS zu wechseln. Anfangs wollte ich nicht zusagen, weil ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich mit dem Eishockey aufhören wollte, da ich damals grade dabei war mir ein Haus zubauen. Somit hatte ich eigentlich genug um die Ohren und wollte keine Doppelbelastung eingehen. Doch der EHC wollte mich unbedingt und hat sich ständig um mich bemüht. Den ganzen Sommer fragten sie mich von Zeit zu Zeit immer wieder an, bis ich mich schlussendlich habe überreden lassen. Das Beste ist, ich habe es bis heute keine Sekunde bereut.

Du spielst nun seit 5 Jahren bei den WHITE-STAGS in Herrischried, wohnst aber in ihrem Haus in Blauen (Baselland / Schweiz), was jedes Mal etwa eine Stunde Fahrweg für dich pro Stecke bedeutet. Warum nimmst du den Zeitaufwand gerne in Kauf?

Weil ich Spaß am Eishockey habe und weil es einfach eine spitzen „Equipe“ – sprich ein geiles Team hier in Herrischried ist. Außerdem sind für mich natürlich die Zuschauer bzw. die Fans ein wichtiger Faktor. Auch das ganze familiäre Umfeld hier im Verein ist mir wichtig. Alles zusammen ist einfach einmalig und das habe ich in meiner gesamten Karriere nirgendswo anders erlebt.

Daniel, du hast es grade eben schon leicht angesprochen, vielleicht können du folgende Frage noch ein bisschen genauer beantworten: Wie gefällt dir das Umfeld bei den WHITE-STAGS, sowie der Zusammenhalt im Team?

Das Umfeld hier in Herrischried ist wirklich sehr gut, ja sogar familiär, so dass man sich von Anfang an willkommen geheißen fühlt oder gar das Gefühl hat, zu Hause angekommen zu sein. Der Zusammenhalt hier im Team ist auch absolut top. Es herrscht eine gute Mischung von einheimischen- und Auswertigen Teammitgliedern, das ist meiner Meinung nach absolut wichtig für eine gute Teamchemie. Der Hotzenwald, sowie die WHITE-STAGS sind mir ans Herz gewachsen und ich fühle mich hier pudelwohl. Gerade deshalb komme ich gerne hier zu den Trainings und nehme die langen Autofahrzeiten gerne in Kauf. Bereits im Sommer freue ich mich immer wie ein kleines Kind, wenn es im Herbst endlich wieder aufs Eis geht.

Man sagt, viele Eishockeytorhüter sind schlechte Schlittschuhläufer - stimmt das? Oder könntest du auch als Verteidiger spielen?

Das stimmt absolut nicht. Meiner Meinung nach, muss ein Goalie technisch besser Schlittschuh laufen können als z.B. ein Verteidiger. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich auch als Verteidiger spielen könnte. Somit muss ich die zweite Frage mit einem klaren Nein beantworten. Es ist ein typisches Klischee, dass Goalies nicht Schlittschuh laufen können, aber die Funktionen als Verteidiger trainiere ich und wohl auch die meisten anderen Torhüter im Eishockey nie.

Wie wichtig ist es für dich zu spielen und wie gut verstehst du dich mit Norman Niedersetz, dem Ersatztorhüter?

Logisch nehme ich den ganzen Aufwand auf mich, um schlussendlich auch spielen zu können. Aber ich bin mir auch bewusst, dass am Schluss die Leistung zählt und dass ich sie bringen muss. Ich bin ein ehrgeiziger Typ, der spielen will und mache all das hier nicht nur zum Plausch, sondern nehme meine Rolle und meine Verpflichtung gegenüber dem Team sehr ernst. Mit Norman verstehe ich mich sehr gut. Es ist wichtig, dass sich die beiden Goalies gut verstehen und sich gegenseitig motivieren, denn so wirkt es sich positiv auf das ganze Team aus. Er trainiert hart und ich freue mich, wenn er dann auch zum Einsatz kommt, weil er es verdient hat. Für mich ist er der perfekte Ersatzkeeper.

Wo siehst du deine Stärken und wo siehst du die Stärken von Norman?

Über meine Stärken will ich mich nicht äußeren, dass sollen andere machen. Von mir aus kann ich aber gern den unterschiedlichen Spielstil kurz anschneiden, der uns im Wesentlichen unterscheidet. Da Norman im Vergleich zu mir kleiner ist, bleibt er viel länger als ich stehen. Diesen Spielstil nennt man „Stand-Up“. So zu spielen hilft eine bessere Übersicht zu behalten und ist somit auch viel wendiger. Den Spielstil, den ich ausübe nennt man „Butterfly“, d. h., dass man mit den Knien schnell und viel am Boden ist und mit den Beinschonern quasi eine Mauer vor dem Tor bildet. Dadurch ist man auf der Linie schwer zu überwinden. Über die Stärken von Norman, äußere ich mich aber gerne. Er ist ehrgeizig, immer positiv eingestellt und ein optimaler Motivator für mich, wie auch für das restliche Team. Besonders wenn es bei uns mal gar nicht läuft. Auch wenn er die meisten Spiele lediglich zwangsmäßig zuschaut, gibt er immer 100% für das Team.

Zur Person:

Daniel Mendelin absolvierte In der Swiss Regio League bereits über 150 Spiele. Davon spielte er bislang 49 Ligaspiele im Trikot der WHITE-STAGS. Dort ist er seit 2012 Stammkeeper und trägt seitdem die Nummer 40. In seiner Karriere spielte Mendelin außerdem beim EHC Laufen sowie beim EHC Rheinfelden.

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