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Interview mit Schiedsrichter Damiano Bumann

„Letzte Saison habe ich 75 Spiele als Referee bestritten“

NO REFS. NO GAME. Mit diesem Slogan wirbt der Schweizer Eishockey Verband für das Amt des Schiedsrichters. Übersetzt bedeutet der Slogan: Keine Schiedsrichter - Kein Spiel und dass ist definitiv so. In der Schweiz finden pro Saison über 10.000 Eishockeyspiele statt, die von nur knapp 1.000 Schiedsrichtern geleitet werden. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wäre Eishockey gar nicht möglich. Auch beim EHC Herrischried gibt es einige Schiedsrichter. Mit Philipp Eckert, Marc-Kevin Keller und Maximilian Rünzi stellt der EHC, gleich drei Schiedsrichter im Bereich Nachwuchs und mit Klaus Kamann einen weiteren für den Amateurbereich. Auch ein Spieler der WITE-STAGS ist in seiner Freizeit sehr viel als Schiedsrichter unterwegs. Die Rede ist von Damiano Bumann, der diese Saison noch Vertraglich für den National League-B Club SC Langental als Schiedsrichter tätig ist. Nach Ablauf des Vertrags wird auch er das Schiedsrichteramt für den EHC Herrischried übernehmen. Wir haben Damiano Bumann getroffen und ein kurzes aber interessantes Interview durchgeführt.

Damiano Bumann, Du bist den meisten Leuten als Stürmer mit der Nummer 22 bei den WHITE-STAGS bekannt und nur wenige wissen, dass Du auch viel als Schiedsrichter tätig bist. Erzähl uns doch bitte mal kurz wie es dazu kam, dass Du Schiedsrichter wurdest. Das kam bei mir wie auch wohl bei den meisten anderen Referees. Schiedsrichter sind bei jedem Verein sehr gefragt und damals spielte ich beim EHC Rheinfelden, welche grade wieder intensiv auf der Suche waren, nach einem neuen Referee. So wurde auch ich angefragt, ob ich Interesse hätte. Kurz drauf habe ich es versucht und zu meinem Erstaunen hat es mir auf Anhieb sehr viel Spass gemacht.

Du erwähntest gerade, dass Schiedsrichter immer sehr gefragt sind. Muss jeder Verein überhaut Schiedsrichter zu Verfügung stellen? Ja, jeder Verein muss eine gewisse Anzahl von Referees zu Verfügung stellen. Die Vereine, die das nicht erfüllen, müssen eine kostspielige Straffe an den Verband zahlen.

Damiano, Du bist Spieler bei den WHITE-STAGS und Schiedsrichter. Sag uns Bitte, was machen Du mittlerweile lieber: spielen oder pfeifen? Beides gleich (lacht er). Ehrlich gesagt, habe ich mir persönlich diese Frage noch nie gestellt. Wenn ich es aus der realistischen Seite betrachte, weiss ich, dass ich trotz meinen jungen 22 Jahren kaum noch eine grosse Chance auf eine grosse Eishockeykarriere habe. Hingegen ist in meiner Karriere als Schiedsrichter noch reichlich Platz nach oben. Trotzdem möchte ich kein Spiel mit den WHITE-STAGS missen. Die Mannschaft ist spitze und auch die Stimmung bei den Heimspielen ist in der ganzen Schweizer Regio-League – einmalig! Und das weiss ich da ich als Referee schon viel rumgekommen bin.

Bis zu welcher Spielklasse bist Du berechtigt als Referee zu pfeifen? Mittlerweile darf ich als Linsmann, also als Gehilfe des Haupt-schiedsrichters in der höchsten Schweizer Amateur Liga pfeifen. Also 1. Liga und ausserdem auch in der Elite B, sprich der zweithöchsten Nachwuchsliga.

Das bedeutet Du bist als Referee in der 3. Höchsten Schweizer Spielklasse tätig. Wie viel Spiele kommen, bzw. kamen in der vergangenen Saison auf Dich als Schiedsrichter zu? Letztes Jahr war mein Rekordjahr. Allein in der Saison 2015/2016 habe ich 75 Spiele als Referee bestritten.

Hast Du dir ein Ziel für deine Schiedsrichterkarriere gesetzt? Mein Ziel ist es ganz klar. Irgendwann möchte ich in der National League A, also der höchsten Schweizer Liga als Referee Spiele Leiten. Natürlich ist es mir auch bewusst, dass ich dazu auch ein Quäntchen Glück brauche, so dass die Superweiser, also die Schiedsrichter-Beurteiler, das Talent in mir erkennen. Bis dahin ist es aber noch ein strenger und harter Weg.

Wie werden die Nachwuchs Schiedsrichter des EHC Herrischried gefördert? Die Förderung von jungen Referees liegt mir persönlich am Herzen. Deshalb coache ich die drei auch in dieser Saison. Dies hatte bis jetzt Klaus Kammann alleine gemacht. Ich nehme mir hin und wieder die Zeit um die Spiele, die sie als Schiedsrichter bestreiten, mit zu verfolgen und nehme die kompletten Spiele mit einer Videokamera auf. So können wir zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam die Entscheidungen analysieren, die sie im Spiel getroffen haben oder hätten sollen. So werden die Jungs immer besser und bekommen eine bessere Situationsbeurteilung.

Und zum Abschluß: Wie hast Du die ganzen Regeln und Schiedsrichterzeichen gelernt? (Er lacht) Ja gut, zum einen kommt das, weil man von klein auf Eishockey spielt, aber ich denke die meisten Schiedsrichterzeichen, habe ich durchs selber Foulen kennen gelernt. Damiano Bumann hat mit drei Jahren Schlittschuh laufen gelernt. Seit nun über 15 Jahren spielt Eishockey und ist zusätzlich seit 4 Jahren Schiedsrichter. Der gelernte Logistiker hat während der Eishockey-Saison immer einen strengen Terminzeitplan und ist dadurch in der ganzen Schweiz immer auf Achse.

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